latex:fortgeschrittene

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latex:fortgeschrittene [21.03.2013 18:42]
Thomas Sch. [Positionierung ohne Gleitobjekt]
latex:fortgeschrittene [08.11.2013 09:09] (aktuell)
tquaritsch [Quellcode darstellen]
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 </code> </code>
  
-Falls Sie es wünschen, können Sie auch Trennlinien zwischen Kopfzeile und Text angeben:+Falls Sie es wünschen, können Sie auch Trennlinien zwischen Kopfzeile und Text erstellen:
 <code latex> <code latex>
 \setheadsepline[\textwidth]{1pt} \setheadsepline[\textwidth]{1pt}
 +</code>
 +
 +Änderungen am Schriftsatz führen Sie am Besten mit ''\setkomafont'' durch. Wir wechseln als Beispiel in eine serifenlose Schrift und stellen die Seitennummer im Fettdruck dar:
 +<code latex>
 +\setkomafont{pageheadfoot}{\sffamily}
 +\setkomafont{pagenumber}{\bfseries}
 </code> </code>
  
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 </code> </code>
  
-Wichtig ist ''\caption'' immer vor ''\label'' zu verwenden. Andernfalls bezieht sich ein Label immer auf die zuletzt im Dokument ausgegebene Nummerierung -- das kann beispielsweise die letzte Überschrift vor der Abbildung sein. +Wenn Sie Quellenangaben in der Beschriftung verwenden, so können Sie diese damit im Abbildungsverzeichnis unterdrücken: 
 +<code latex> 
 +\caption[BHKW-Transferverluste]{BHKW-Transferverluste \cite{Roger_2011}} 
 +</code>
  
 +
 +Wichtig ist ''\caption'' immer vor ''\label'' zu verwenden. Andernfalls bezieht sich ein Label immer auf die zuletzt im Dokument ausgegebene Nummerierung -- das kann beispielsweise die letzte Überschrift vor der Abbildung sein. 
 ==== Automatische Positionierung ==== ==== Automatische Positionierung ====
  
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 Wenn Sie bedenken, dass sich Ihre Textpassagen im Laufe der Arbeit ändern und damit das nachfolgende Seitenlayout beeinflusst wird, so sollte Ihnen klar werden, dass Positions-Empfehlungen nur am Ende Ihrer Arbeit sinnvoll sind. Sonst öffnen Sie das Tor für den beschriebenen Effekt. Besser aber verwenden Sie **keine Positions-Empfehlungen**. Wenn Sie bedenken, dass sich Ihre Textpassagen im Laufe der Arbeit ändern und damit das nachfolgende Seitenlayout beeinflusst wird, so sollte Ihnen klar werden, dass Positions-Empfehlungen nur am Ende Ihrer Arbeit sinnvoll sind. Sonst öffnen Sie das Tor für den beschriebenen Effekt. Besser aber verwenden Sie **keine Positions-Empfehlungen**.
  
-==== Positionierung ohne Gleitobjekt ==== 
  
-<note warning>Warnung: von der Grafik-Positionierung im Fließtext ohne Gleitobjekte wird vehement abgeraten. Sie gefährden damit die Layout-Qualität Ihrer Arbeit. Gleitobjekte sind außerdem Voraussetzung für automatische Nummerierung und Beschriftung von Abbildungen. 
-</note> 
 ==== Gleitobjekte und Fußnoten ==== ==== Gleitobjekte und Fußnoten ====
  
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-===== newcommand: Eigene Kommandos =====+===== Querverweise und Links ===== 
 + 
 +Wir haben im [[latex:tutorial|Tutorial]] schon kurz auf Querverweise im Dokument hingewiesen. Wir haben gezeigt, wie Sie auf Ihre //Labels// mit den Befehlen ''\ref'' und ''\pageref'' verweisen können. Für die nachfolgenden Beispiele gibt es ein {{:latex:ref.pdf|Beispieldokument}} mit {{:latex:ref.tex|Quellcode}}. Auf eine Abbildung verweisen Sie so: 
 +<code latex> 
 +Abbildung~\ref{fig:kennzeichnung} 
 +</code> 
 +Das ''~''-Zeichen verwenden Sie anstatt des Leerzeichens. Das verbietet LaTeX, einen Zeilenumbruch zwischen "Abbildung" und der Nummerierung einzufügen. Die Kennzeichnung im ''\label{...}''-Befehl können Sie frei wählen. Guter Stil ist es, Abbildung mit ''fig:'', Tabellen mit ''tab:'', Gleichungen mit ''eq:'', Kapitel mit ''chap:'' und Abschnitte mit ''sec:'' einzuleiten. Benutzen Sie für Ihre Labels keine anderen Sonder- oder Leerzeichen. 
 + 
 +==== Hyperref und automatische Betitelung ==== 
 + 
 +In weiterer Folge zeigen wir, wie Sie Quer- und andere Verweise besser gestalten können. Dazu verwenden wir das Zusatzpaket ''hyperref'', vorerst ohne Optionen. Das ''hyperref''-Paket wird üblicherweise als letztes Paket in der Präambel geladen, da es sich so auf alle zuvor geladenen Pakete einstellen kann: 
 +<code latex> 
 +\usepackage{hyperref} 
 +</code> 
 + 
 +''hyperref'' baut nun, gemäß den Standardeinstellungen Sprungmarken und Meta-Informationen in Ihr Ausgabedokument ein. So können Sie durch Klick auf Querverweise direkt zum Ziel springen. Ebenso können PDF-Anzeigeprogramme wie Acrobat Reader die Inhaltsstruktur anzeigen und die Seitennummerierung erkennen. Damit stimmen die Seitennummern im PDF-Anzeigeprogramm mit denen in Ihrer Kopf- oder Fußzeile überein, auch wenn Sie unterschiedliche Typen (römisch, arabisch, alphanumerisch) mischen.  
 + 
 +''hyperref'' stellt auch neue Befehle für eine bessere Referenzierung zur Verfügung: 
 + 
 +  * ''\autoref'': gibt nicht nur Nummerierung sondern auch Typ des referenzierten Objektes wieder (z.B. Abbildung) 
 +  * ''\nameref'': gibt nicht die Nummerierung sondern den Namen des referenzierten Objektes wieder (z.B. die Abschnittsüberschrift). 
 + 
 +So verwenden Sie statt ''Bezeichnung~\ref{}'' einfach: 
 +<code latex> 
 +Der Energieverlust liegt dabei in den in 
 +\autoref{fig:verlust} dargestellten Bereichen. 
 +</code> 
 + 
 +So können Sie sich ein wenig Schreibarbeit ersparen. Nebenbei besteht so jeder Link aus Bezeichnung und Nummer anstatt der Nummer alleine. Die Standardnamen für den ''\autoref''-Befehl lassen sich natürlich anpassen: 
 +<code latex> 
 +\renewcommand{\sectionautorefname}{Abschnitt} 
 +\renewcommand{\subsectionautorefname}{Abschnitt} 
 +\renewcommand{\subsubsectionautorefname}{Abschnitt} 
 +\renewcommand{\figureautorefname}{Abb.} 
 +\renewcommand{\tableautorefname}{Tab.} 
 +</code> 
 + 
 +Das ''hyperref''-Paket hat viele Optionen: Sie können die Art der Meta-Informationen, PDF-Anzeigeeinstellungen, Auswahl und Kennzeichnungen von Links und andere Features anpassen. Eine Einstellung, die viele Benutzer ändern wollen ist die Farbdarstellung der Links. Rahmen um Links werden in Form von PDF-Kommentaren erstellt und können so ausgeblendet und vom Druck ausgenommen werden. Änderungen an der Schriftfarbe dagegen wirken sich auch auf die Druckversion aus. Änderungen führen Sie mit dem Befehl ''\hypersetup'' durch. Hellblaue Rahmen um alle Links: 
 +<code latex> 
 +\usepackage{xcolor} 
 +\definecolor{lightblue}{cmyk}{0.346, 0.114, 0, 0.106} 
 + 
 +\usepackage{hyperref} 
 +\hypersetup{ 
 +  colorlinks=false, 
 +  allbordercolors={lightblue} 
 +
 +</code> 
 + 
 +Nicht jedes PDf-Anzeigeprogramm stellt die Rahmen dar - bei manchen muss dies erst aktiviert werden. Acrobat Reader aber tut dies standardmäßig. Beliebt ist auch die Option ''linktocpage=true'', die statt den Texten nur die Seiten im Inhaltsverzeichnis verlinkt. Wollen Sie ''hyperref'' verwenden, aber die Links nicht hervorheben, genügt ''colorlinks=false,allbordercolors=white''. Weitere Einstellungsmöglichkeiten können Sie der [[https://www.tug.org/applications/hyperref/manual.html|Dokumentation entnehmen]]. 
 + 
 +==== URLs und externe Links ==== 
 + 
 +''hyperref'' stellt wie das Paket ''url'' den Befehl ''\url{...}'' für die Darstellung von URLs zur Verfügung. Innerhalb des Befehls müssen Sie sich nicht um die von LaTeX unterdrückten Sonderzeichen kümmern. Um die Darstellung von URLs zu ändern, müssen Sie den Befehl ''\UrlFont'' neu definieren. Als Beispiel verwenden wir Courier als Schrift und eine etwas andere Darstellung: 
 + 
 +<code latex> 
 +\usepackage{courier} 
 +... 
 +\renewcommand\UrlFont{\ttfamily\bfseries\small} 
 +... 
 +Besuchen Sie \url{http://latex.tugraz.at}... 
 +</code> 
 + 
 +URLs sind oft sehr lang und können manchmal schwer umgebrochen werden - auch hier versucht LaTeX, gewisse Regeln einzuhalten. Haben Sie mit dem Standardverhalten Probleme, konsultieren Sie ebenfalls die ''hyperref'' Dokumentation. Wollen Sie statt der gesamten URL einen Link-Namen angeben, benutzen Sie ''\href{ziel}{name}'': 
 +<code latex> 
 +\href{http://latex.tugraz.at}{{\LaTeX}@TU Graz} 
 +</code> 
 + 
 +<note important> 
 +**Best Practice**: 
 +  * Gestalten Sie Ihre Labels sinnvoll und verwenden Sie die Präfixe ''sec:'', ''fig:'', ''tab:'', ... 
 +  * Verweisen Sie auf alle Ihre Abbildungen und Tabellen im Text 
 +  * Verwenden Sie ''hyperref'', wenn Sie Dokumente digital verbreiten 
 +  * Verwenden Sie für Querverweise einheitliche Bezeichnungen -- am Besten verwenden Sie das Paket ''hyperref'' und den Befehl ''\autoref''
 +</note> 
 + 
 +===== Eigene Kommandos =====
  
 In einer Arbeit werden bestimmte Befehlskonstruktionen oft mehrmals gebraucht. Solche Konstruktionen können recht einfach zu neuen Befehlen zusammengefaßt werden. In einer Arbeit werden bestimmte Befehlskonstruktionen oft mehrmals gebraucht. Solche Konstruktionen können recht einfach zu neuen Befehlen zusammengefaßt werden.
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 </note> </note>
 ===== Quellcode darstellen ===== ===== Quellcode darstellen =====
 +
  
 Beim Einbinden von Quell- oder Programmcode ist das Paket ''listings'' behilflich: Beim Einbinden von Quell- oder Programmcode ist das Paket ''listings'' behilflich:
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 <code latex> <code latex>
 Mit dem Anchor-Tag (\lstinline!<a href="">...</a>!) lassen... Mit dem Anchor-Tag (\lstinline!<a href="">...</a>!) lassen...
 +</code>
 +
 +==== Umlaute ====
 +
 +Standardmäßig kann ''listings'' leider nicht mit UTF-8-kodierten Umlauten im Quelltext umgehen, oft kommen diese jedoch in Kommentaren vor. Abhilfe schaffen hier folgende Zeilen in der preamble:
 +
 +<code latex>
 +\lstset{literate=%
 +    {Ö}{{\"O}}1
 +    {Ä}{{\"A}}1
 +    {Ü}{{\"U}}1
 +    {ß}{{\ss}}1
 +    {ü}{{\"u}}1
 +    {ä}{{\"a}}1
 +    {ö}{{\"o}}1
 +    {~}{{\textasciitilde}}1,
 </code> </code>
  
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 Das Paket [[http://dante.ctan.org/CTAN/help/Catalogue/entries/glossaries.html|glossaries]] erlaubt ebenfalls das Erstellen eines Indexes. Hier werden auch noch weitere Möglichkeiten geboten wie zum Beispiel die Erstellung eines Abkürzungsverzeichnisses oder eines Symbolverzeichnisses. Die [[Dokumentation:faq#wie_erstellt_man_ein_glossar_oder_ein_abkuerzungsverzeichnis|FAQs]] haben hierzu einen interessanten Link. Das Paket [[http://dante.ctan.org/CTAN/help/Catalogue/entries/glossaries.html|glossaries]] erlaubt ebenfalls das Erstellen eines Indexes. Hier werden auch noch weitere Möglichkeiten geboten wie zum Beispiel die Erstellung eines Abkürzungsverzeichnisses oder eines Symbolverzeichnisses. Die [[Dokumentation:faq#wie_erstellt_man_ein_glossar_oder_ein_abkuerzungsverzeichnis|FAQs]] haben hierzu einen interessanten Link.
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-===== Links in Dokumenten ===== 
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-Aus vielen PDF-Dokumenten kennt man es sicher - die Einträge der Inhaltsangabe verlinken auf die einzelnen Kapitel, es gibt eine "Strukturübersicht" im Acrobat Reader mit allen Abschnitten, und ein Klick auf Internetadressen öffnen diese im Browser. Die Erstellung solcher Links ist mit dem Paket "hyperref" möglich: 
- 
-<code latex> 
-\usepackage{hyperref} 
-</code> 
- 
-Dieses Paket sollte als **letztes** aller Pakete geladen werden! 
- 
-Das sollte reichen, um per Mausklick im PDF zu Kapiteln springen zu können. Wie solche Links gekennzeichnet sind, hängt u.a. vom verwendeten PDF-Viewer ab. Man kann jedoch auch bei der Formatierung selbst Hand anlegen - die nötigen Optionen sind der {{:docs:hyperref.pdf|Dokumentation}} zu entnehmen. 
- 
-Einen Internetlink anzugeben erreicht man (natürlich bei geladenem hyperref-Paket) mit 
- 
-<code latex> 
-\href{http://www.google.com}{Google} 
-</code> 
- 
-also dem Link (www.google.com) und der Beschreibung (Google). Da es oft erforderlich ist, als Beschreibung ebenfalls den Link zu verwenden, bietet sich als Alternative zu 
- 
-<code latex> 
-\href{http://www.google.com}{http://www.google.com} 
-</code> 
- 
-die etwas kürzere Variante mit "\url{Link}" an: 
- 
-<code latex> 
-\url{http://www.google.com} 
-</code> 
- 
-Damit wird ein Link auf http://www.google.com erzeugt, derselbe Schriftzug wird auch im Dokument verwendet. Ein Vorteil hier ist weiters die etwas andere Formatierung des Links. 
- 
  
  
latex/fortgeschrittene.1363887757.txt.gz · Zuletzt geändert: 21.03.2013 18:42 von Thomas Sch.